CARLO CHITI - AUTODELTA
Carlo Chiti kommt am 29. Dezember 1924 in Pistoia auf die Welt.
Bereits auf dem Gymnasium zeigt er eine besondere Neigung für die
naturwissenschaftlichen Fächer, besonders für Chemie. Zuhause richtet er sich
ein kleines Labor ein, wo er erste eigene Experimente mit der Elektrotechnik
durchführt. Sein großes Hobby sind Modellflugzeuge, und diese Leidenschaft
veranlasst ihn dazu, sich an der technischen Hochschule für Flugzeugbau
einzuschreiben. Nach einem kurzen Zwischenspiel an der Montecatini, die ihn dank
seines hervorragenden Chemieabschlusses einstellt, nimmt er 1952 an einem von
Alfa Romeo ausgeschriebenen Wettbewerb zur Einstellung von Ingenieur-Lehrlingen
teil. So tritt er im November desselben Jahres in Portello ein, mit einem
damaligen Monatslohn von 30.000 Lire. Er wird sofort in der Abteilung für
Flugzeugplanung eingesetzt. Als diese aber nach Pomigliano, in der Nähe von
Neapel, verlegt wird, wechselt er nach wenigen Monaten zur Rennabteilung.
Auf diese Weise beginnt für Chiti das große Abenteuer mit Alfa Romeo, das ihn im Laufe seiner Tätigkeit durch Wagen wie dem Disco Volante und der Giulietta Sprint Veloce berühmt macht. Sein Kollege und Freund ist Giotto Bizzarrini, ein erfahrener Konstrukteur, der die Wagen auch persönlich prüft und abnimmt. Als Bizzarrini zu Ferrari wechselt, um sich den Supertourenwagen zu widmen, folgt ihm Chiti. Hier profiliert er sich durch die Planung des Einsitzers, mit dem Mike Hawthorn den Weltmeistertitel erlangte, und des Ferrari mit Heckmotor, auf dem Phil Hill 1961 die Weltmeisterschaft gewann.
Die Einführung der ersten Spoiler an allen Rennwagen ist allein sein Verdienst.
1962 verlässt er Ferrari und gründet die A.T.S. (Automobili Turismo Sport): Es
verstreicht nur ein Jahr und schon baut er einen Einsitzer mit acht Zylindern
für Formel 1 Rennen und einen Gran Turismo 1500.
1963 gründet er mit seinem langjährigen Freund Ludovico Chizzola, den er bei Ferrari kennen gelernt hat, die für uns geschichtsträchtige Firma Autodelta, um für Alfa Romeo einen Stock von 112 Giulia TZ zu montieren. Eine Zusammenarbeit, die bis ins Jahr 1984 währen soll, nimmt hier ihren Anfang. In diesen 20 Jahren schafft er es, die Autowelt mit seinen genialen Einfällen und seinen zukunftsorientierten Projekten zu begeistern. Ihm verdanken wir Automobile, die zurecht einen Ehrenplatz in der Geschichte von Alfa Romeo verdienen.
Als Charlo Chiti am 7. Juli 1994 plötzlich und unerwartet in Mailand stirbt, war
er immer noch voller Tatendrang.
Roman