Tunen eines 164er 2.0 Turbo (Teil 2)

So, nun ist´s endlich soweit, hier ist der zweite Teil der Story von meinem blauen Alfa Romeo 164 2,0 V6 Turbo.

Zuerst einmal habe ich das Auto umbenannt, denn ich finde (ist auch die Meinung von vielen Freunden und Club-Mitgliedern), der Name "Blaue Sau" klingt ein bisschen zu hart.

Es gab sehr viele Vorschläge für einen neuen Namen, entschieden habe ich mich dann für "LA PASSIONE AZZURRA" ("Die Blaue Leidenschaft")

Mein 164er wurde im Herbst 2000 zur Firma ING. GABAT TUNING in St. Stefan ob Leoben gebracht, wo ich den Junior-Chef Ing. Andreas Gabat
(
www.gabat-tuning.at) sehr gut kenne. Er hat sich meiner angenommen und in einer ausführlichen Besprechung wurde genau überlegt, was für Änderungen notwendig sind um auf die von mir gewünschte Leistung von haltbaren 330 PS zu kommen.

Hier einige Eckdaten der technischen Veränderungen:

Komplette Motorüberholung von A-Z, mit Austausch aller Verschleißteile, wie Wasserpumpe, Ölpumpe, Lager, Dichtungen und Dichtringen, Einbau neuere Ventilführungen, Überarbeitung und Optimierung der Ein- und Auslasskanäle, etc. Der Einbau von teuren Schmiedekolben war nicht notwendig, da das Original-Material der Turbo-Kolben sehr gut ist. Ebenso sind die Original-Stehbolzen für dieses Tuning ausreichend dimensioniert.


Der Umbau dauerte sehr lange, da diverse Teile eine sehr sehr lange Lieferzeit hatten. So wurde das Auto erst 2 Wochen vor unserem Speed-Event in Melk fertig. Bei den ersten Probefahrten stellte sich aber leider heraus, dass die Mechanik mit den ganzen Änderungen kein Problem hat, aber die Elektronik nicht mehr mitspielt. Das BOSCH System bestehend aus einem Einspritz-Steuergerät und einem Zündungs-Steuergerät hat Probleme mit der Einspritzzeit, Einspritzmenge und mit den Zündungskennlinienfeldern bzw. mit der Schnelligkeit der Änderung der Systemdaten (Rechnerleistung zu gering). Die Einspritzung habe ich noch so einigermaßen am Prüfstand in den Griff bekommen, aber die Zündung, tja, die bereitete mir Kopfzerbrechen, denn diese Software war codiert und konnte nicht geknackt werden. Es kommt jetzt daher manchmal vor, dass auf Stufe 2 (effektiver Ladedruck 1,7 bar) das System über die Klopfsensoren ein Klopfsignal erhält, obwohl eigentlich gar kein für den Motor schädliches Klopfen anliegt. Das Resultat ist, dass die Vorzündung von der Elektronik stark zurückgenommen wird und somit auch die Leistung fällt.

In Melk lief das Auto zwar nicht so schlecht, aber es ist schade Leistung zu verschenken, vor allem dann, wenn der komplette Motor für mehr ausgelegt wurde.


Hier noch ein paar Veränderungen im Innenraum:

· Im Innenraum wurden die Original-Sitze durch Schalen-Sportsitze von der Fa. KÖNIG/DTS ersetzt und zum Original-Fahrergurt kam noch ein H-Gurt hinzu.

· Der Bereich des alten Ladedruck-Manometer (bis 1,5 bar) reichte nicht mehr aus und wurde durch eines bis 2,5 bar ersetzt.

· Die Zusatzarmaturen in der Mittelkonsole wurden auch angeschlossen, denn bisher waren nur die Instrumente eingebaut, aber noch keine Geber eingebaut.

Für den Herbst 2001 bis ins Frühjahr 2002 ist daher ein weiteres Projekt geplant, nämlich der Einbau einer RENNEINSPRITZUNG mit ZÜNDSYSTEM von der Fa. HALTECH aus Australien. Dieses System wird dann ohne Luftmengenmesser auskommen und nur noch durch einen MAP-Sensor (Absolutdruck-Sensor im Saugrohr), einen Ansaugluft-Temperatur-Sensor und einen Wasser-Temperatur-Sensor gesteuert und ist online am PC programmierbar. Ansehen kann man sich das Rennsystem unter www.haltech.com.

Außerdem wird vor den Wasserkühler noch ein großer Ladeluftkühler eingebaut.

Davon werde ich in meinem nächsten Bericht erzählen.......


con cordiali saluti

Wolfgang

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